Dancingstars und Anderssein

Seit einiger Zeit gibt es die Dancingstars im Fernsehen. Ich mag dieses Format. Es sind nicht nur die tollen Kleider der Frauen, die anspruchsvollen Tänze und Choreographien oder die schöne Musik. Es sind vor allem die Menschen, die mit ihren Persönlichkeiten auf eine gute Art und Weise zur Unterhaltung der Zuschauer beitragen. Es sind auch die Lernerfolge von anfänglich unbegabt erscheinenden Fussballern, Politikern oder anderen Prominenten, die nach einigen Folgen plötzlich leichtfüßig über das Parkett tanzen….

Natürlich sind es aber nicht nur die TeilnehmerInnen, deren Aufgabe es ja ist für Unterhaltung zu sorgen, sondern vor allem ist es auch die Jury, die mit ihren flotten und oft sehr ehrlichen und direkten Beurteilungen für manchen Schmunzler oder Lacher sorgt. Klar, dass die Jury ihre Rolle zu spielen hat, auch das gehört zu dieser Sendung.

Ein ganz besonderer Satz von Schiedsrichter Dirk Heidemann hat mich unlängst aufhorchen lassen. Nachdem die TeilnehmerIn Tamara Mascara der Jury mitgeteilt hatte, dass sie diesen Tanz ihren Eltern widme, die sie in ihrem Anderssein immer unterstützt hätten. Aber, dass es eben auch andere (homo- und transsexuelle) Menschen gebe, deren Eltern nicht so seien“, entgegnete Heidemann, der selber homosexuell ist: „Ja zum Thema Homophobie gab es schon immer eine Menge Leute, aber mir war das schon vor 40 Jahren wurscht. Ich hatte da nie Probleme damit und ich war auch immer ich selber und ich bleib auch immer ich selber. Egal, wer mich mag, der mag mich und wer mich nicht mag, der mag mich eben nicht.“

Mir geht es dabei nicht nur unbedingt um das Thema Homosexualität, sondern um das Anderssein generell. Anders sein als die anderen, wenn es um Meinungen geht, wenn es um Einstellungen, wenn es um Haltungen geht.

Sich vom Mainstream abzuheben, sich zu trauen Beziehungen (Partner, Familie, Freunde) auch in Frage zu stellen, wenn man nicht akzeptiert oder schlecht behandelt wird. Es geht darum den Mut zu haben, sich auch von nahestehenden Menschen zu distanzieren, wenn man emotional oder körperlich unterdrückt wird und die Verantwortung für sein Leben in die Hand zu nehmen.
Um mit Heidemanns Worten zu schließen: „Ich bleib ich, egal wer mich mag oder nicht.“

Ich freue mich schon auf den nächsten Freitag, denn da heisst es um 20.15 Uhr wieder Bühne frei für die Dancingstars und das Anderssein;)

Alles Liebe

Eure Carolin